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Offene Stellen

Die DKZDL und Integration

Vor einigen Monaten hat mich Herr T. angerufen, da er gerne Zusteller werden wollte.
B. T. ist aus Gambia und zunächst haben wir uns auf Englisch verständigt.
Leider war damals kein geeigneter Bezirk frei und all unsere Arbeitsanweisungen in einem für ihn unverständlichen Deutsch geschrieben.

Immer wieder erreichten mich seine Anrufe und nun konnten wir ihm endlich Arbeit anbieten und dazu Lieferscheine und Arbeitsanweisungen in englischer Sprache!

Grund genug, ihn nach einiger Zeit zu fragen, wie ihm die Arbeit gefällt. Ich habe ihn in der Gemeinschaftsunterkunft besucht.

Im Gang der GU steht sein auffallendes rosa Fahrrad. Er strahlt mich an und erzählt, dass es so viel regnet hier. Das kennt er aus Gambia nicht – die Sonne scheint täglich und die Menschen sind gut gelaunt. Das glaubt man ihm mit seiner herzerfrischenden Art gerne.

B.T. erzählt mir, dass er bei schlechtem Wetter auf seiner Radar-App nach Regen-Pausen Ausschau hält. Er stellt nicht gern im Regen zu. Dafür macht ihm das frühe Aufstehen nichts aus. Er führt ein sehr geregeltes Leben, geht bei Zeiten schlafen und engagiert sich bei den anfallenden Arbeiten in der GU.

Er wurde zu Beginn einmal begleitet. Seither ist er allein im Bezirk unterwegs. Das macht er richtig prima, es gibt kaum Reklamationen. B.T. füllt morgens seine Fahrradtaschen und fährt los. Schon nach ein paar Tagen kehrte für ihn Routine ein und er entwickelte seine eigenen Gewohnheiten. Mittlerweile kennt er alle Briefkästen. B.T. erzählt mir, dass er die morgendliche Stimmung sehr mag. Alles ist friedlich und ruhig

Wir sind sehr froh ihn als Zusteller zu haben. Bei seinen Plänen für die Zukunft werden wir ihn unterstützen, wenn wir können. Nächstes Ziel ist jetzt Deutsch zu lernen. Es ist praktisch, dass er frühmorgens arbeitet und dann den Kurs tagsüber besuchen kann.

– Karoline Pattner